Jedes Jahr am 15. Oktober ist Welttag des Händewaschens. Doch eigentlich sollte an allen 365 Tagen das Händewaschen oberste Priorität haben. Denn: Wussten Sie, dass bis zu 80 Prozent aller Infektionskrankheiten über die Hände übertragen werden? Und der Weg, um den Keimen den Kampf anzusagen, ist ganz simpel: Händewaschen!
Die wichtigste und effektivste Infektionsprophylaxe ist eine ordentliche Handhygiene. Die Hände kommen tagtäglich mit Keimen in Kontakt und stellen die Übertragungsquelle Nummer 1 dar. So befinden sich im Normalfall über 100 Keime pro Quadratzentimeter auf den Händen. Berührt man mit diesen das Gesicht, können die Keime durch die Schleimhäute in den eigenen Organismus eindringen.
Obwohl wir im Alltag ständig mit Keime in Berührung kommen und das Händewaschen bereits im Kindesalter thematisiert wird, ist laut Statistik beim Reinigungsverhalten der österreichischen Bevölkerung noch reichlich Luft nach oben. Nicht die Häufigkeit des Händewaschens ist entscheidend, sondern der Anlass. So ist es ratsam, sich nach dem Toilettengang, vor und nach dem Essen, nach Kontakt mit Tieren und beim nach Hause kommen die Hände gründlich zu reinigen.
Ihr „20 Sekunden Workout“, um keimfrei zu bleiben:
- Hände unter das fließende Wasser halten.
- Die Seife auf Handfläche und Handrücken verteilen. Dabei sollten die Fingerzwischenräume sowie die Fingernägel nicht vergessen werden.
- Gründliches Händewaschen dauert circa 20 Sekunden. Danach die Seife mit reichlich Wasser abspülen.
- Abtrocknen nicht vergessen, da Bakterien sich auf feuchten Oberflächen gerne verbreiten.
Besondere Vorsicht ist beim Einsatz von Desinfektionsmitteln geboten! Desinfektionsmitteln sagt man nach, Auslöser von Allergien in unserer heutigen Gesellschaft zu sein. Seife reduziert die Anzahl der Bakterien um bis zu 80 %, während chemische Reinigungsmittel die Bakterien komplett abtöten. Im Rahmen der Hygienehypothese versuchen Ärzte und Wissenschaftler den rasanten Anstieg von Allergien zu erklären. Die Forschung hat bewiesen, dass unser körpereigenes Immunsystem aufgrund eines übertriebenen Reinigungsverhaltens unterfordert ist und sich deshalb aus „Langeweile“ auf harmlose Stoffe stürzt. Sogenannte Kuhstall-Studien beweisen, dass Kinder, die am Bauernhof aufgewachsen sind, weniger an Heuschnupfen oder Asthma erkranken als Stadtkinder.