Unsere Gesellschaft achtet heutzutage immer mehr auf ihre Gesundheit: Die richtige und ausgewogene Ernährung, ausreichend Bewegung, hochwertige Nahrungsergänzungsmittel, Entgiftungskuren, genügend Schlaf und chemiefreie Naturkosmetik rücken zunehmend in unseren Fokus. Nur unser Seelenleben wird meist noch stiefmütterlich behandelt. Dabei vergessen wir oft, dass für das Gesundsein und speziell für den gesamten Heilungsprozess die Gedankenwelt eine wichtige Rolle spielt, um die „Selbstheilungskräfte“ des Körpers zu aktivieren. Man kann natürlich nicht pauschal sagen, dass Krankheiten nur auf eine unzufriedene Seele zurückzuführen sind, jedoch ist die Gedankenwelt immer mitbeteiligt und kann verhindern, dass man gesund wird.

Selbstheilung durch die Kraft der eigenen Gedanken und den Glauben an sich selbst ist tatsächlich möglich. Es wurde nachgewiesen, dass Gefühle und Gedanken einen größeren Einfluss haben als zuvor von der Wissenschaft vermutet. So können zwei Drittel aller Krankheiten in ihrer Wirkung maßgeblich gemindert bzw. schon im Vorfeld verhindert werden. Des Weiteren wurde erwiesen, dass eine positive Erwartungshaltung die Wirkung von Medikamenten verbessern und in manchen Fällen sogar ersetzen kann.

Im Rahmen der sogenannten Psychoneuroimmunologie versucht die Wissenschaft das Zusammenspiel von Psyche, Nervensystem und der körpereigenen Krankheitsabwehr näher zu erforschen und messbar zu machen. Mittlerweile liegen tatsächlich Belege vor, dass sowohl positive als auch negative Gedanken an Organen, Drüsen und Zellen nachweisbar sind. Die Wissenschaft erklärt zum Beispiel anhand des Noncebo-Effekts, heißt soviel wie „ich werde schaden“, dass negative Erwartungshaltungen und Vorstellungen den Körper krank machen können.

Auch wenn noch viel Forschungsbedarf auf dem Gebiet dieser „neuen“ Medizin notwendig ist, ist doch eines klar: Die Psyche, das Nervensystem als auch die körpereigene Krankheitsabwehr kommunizieren untereinander mit der Hilfe von Hormonen und sogenannten Transmittern. Dazu gehören auch die Zytokine, die vor allem bei negativen Gefühlen wie Angst, Wut oder Depression ausgeschüttet werden. Folgen sind chronische Entzündungsprozesse, die eine ausschlaggebende Rolle bei der Entstehung von Arterienverkalkungen darstellen und wiederum eine Hauptursache für hohen Blutdruck, Herzinfarkt oder Schlaganfällen sind. Gefühle von Freude und Stolz hingegen unterstützen die Ausschüttung von Glücksbotenstoffen wie Serotonin oder Endorphine und beeinflussen die körperliche Abwehr positiv.

Manchmal sollten Patienten daher nicht nur ihren Arzt, sondern auch ihr „Inneres“ um Rat fragen. Denn jeder weiß für sich am besten, was ihm gut tut. Manche Menschen haben ihre persönliche Gesundheitsquelle schon gefunden, aus der sie die nötige Kraft und Motivation schöpfen, und wissen instinktiv, was ihnen gut tut. Doch viele Menschen führen einen nicht enden wollenden Kampf gegen sich selbst und es fällt ihnen, schwer positiv zu denken. Einigen gelingt es erst durch den Ausbruch einer Krankheit, zu sich selbst zu finden.

Doch warum ist das so? Werfen wir doch einen Blick in unsere Kindheit. Als Kind handelt man zur Gänze instinktiv und nicht aus rationalen Gegebenheiten. Geht nicht, gibt’s nicht! Kinder geben schlichtweg nicht auf, wenn etwas beim ersten Mal nicht sofort funktioniert. Es wird probiert und probiert, bis es schlussendlich klappt. Im Laufe der Jahre rücken Ängste und Selbstzweifel immer stärker in den Mittelpunkt unseres Lebens und lassen uns unsere Ziele und Träume aus den Augen verlieren. Wir verlieren den Mut und das Vertrauen darauf, „dass wir es schaffen können.“

Der Glaube an sich selbst ist zwar kein Wundermittel, das jede Krankheit von heute auf morgen heilen kann – leider –, aber er kann unsere körpereigene Krankheitsabwehr stärken. Dabei sind eine negative Gedankenwelt, Selbstzweifel und ein Leben nach der Philosophie „was wäre wenn…“ viel kräfteraubender als der Glaube an sich selbst. Es ist alles andere als einfach, seine persönlichen Einstellungen und die Gewohnheiten seiner eigenen Gedankenwelt zu ändern, aber definitiv jeder ist in der Lage dazu, auch SIE.