Wer kennt sie nicht, die ewig lange beunruhigende To-Do Liste und die fehlende Zeit, alle Sachen zu erledigen, um diese endlich abhaken zu können? Ob das Einhalten eines Abgabetermins in der Arbeit oder private Verpflichtungen, der Druck im Alltag kann zu Frustrationen und emotionalen Spannungen führen, die ernstzunehmende Auswirkungen haben können. Was aber nur wenige wissen ist, dass Stress nicht unbedingt immer gleich schlecht sein muss!

Man unterscheidet zwischen zwei verschiedenen Arten von Stress, dem Disstress und dem Eustress. Die lateinische Vorsilbe „Dis“ in Disstress steht für „schlecht“ und weist auf destruktive Belastungen hin. Negativer Stress wird vor allem von fremdverursachtem Leistungs- und Zeitdruck herbeigeführt. Diese Art von Stress kann gravierende Folgen und sowohl körperliche als auch psychische Beschwerden auslösen. Im schlimmsten Fall erholt sich der menschliche Körper nur schwer und der Stress wird ein chronisches Problem, der sogenannte „Dauerstress“. Dieser destruktive Stress kann die Leistungsfähigkeit der Organe einschränken und unter anderem zu Magen-Darm-Krankheiten oder Herzproblemen führen. Im schlimmsten Fall kann es sogar tödlich enden. Aber auch psychische Folgen können auftreten. Verschiedene Krankheitsbilder wie zum Beispiel Depressionen, Suchterkrankungen und Burnout können entstehen. Daher ist es wichtig, auf erste Warnsignale zu achten wie zum Beispiel Konzentrationsschwierigkeiten, Gereiztheit, Ess- oder Schlafstörungen.

Aber um Sie nicht allzu sehr zu stressen, kommt jetzt die gute Nachricht: Es existiert auch ein positiver Stress! Im Wort „Eustress“ versteckt sich nämlich die griechische Vorsilbe „Eu“, die übersetzt „gut“ bedeutet. Situationen dieser gesunden Stressart werden nicht als Bedrohung oder Belastung empfunden, sondern als Motivation. Stress in der Arbeit muss also nicht unbedingt immer negativ sein! Wenn man die Aufgaben mit Leidenschaft erledigt, kann sich dieser Zeit- und Leistungsdruck positiv auswirken. Diese Art von Stress fordert einen heraus und stellt uns schließlich auch zufrieden. Deshalb ist es wichtig, vor allem im Job, niemals die Freude und Begeisterung an dem, was man tut, zu verlieren.

Ereignisse wie Hochzeitsplanungen oder Achterbahnfahrten werden auch zunächst für den Organismus als Stress empfunden, da das Kampfhormon Adrenalin ausgeschüttet wird. Jedoch werden anschließend Glückshormone ausgelöst, wie zum Beispiel Serotonin. Eustress erhöht somit die Aufmerksamkeit und fördert sogar die maximale Leistungsfähigkeit von Körper und Geist.

Diese Erkenntnis kann das Leben nicht nur wahrhaftig erleichtern, sondern es auch bereichern und neue Herangehensweisen ermöglichen. Kurzfristige Stresssituationen sollten ab jetzt als gesunde Herausforderungen angesehen werden, die einen nur stärker und reifer machen.
Nichtsdestotrotz: Hören Sie auf Ihren Körper, nehmen Sie sich hier und da eine Auszeit vom Alltagsstress und machen Sie zum Beispiel einen kurzen Ausflug mit Ihren Liebsten!